Sie erinnern sich sicher an die Geschichten von Waldemar Bronsels. Haben Sie auch noch das Lied, gesungen von Karel Gott, im Ohr bei dem die Biene Maja mit ihrem Drohnenfreund Willi über die Wiesen tobte und Abenteuer erlebte? Dabei trafen beide auf die Bewohner einer intakten Wiese und eines gesunden Waldes. Unsere beiden Helden waren als Honigbienen die Hauptfiguren. Zugegeben: Maja hatte mehr die Figur einer Wespe und die männliche Biene Willi kam, intellektuell gesehen, nicht so gut weg.
Hier sollen uns aber die anderen Bewohner der Wiese und des Waldes interessieren. Wir lernten, dass Ameisen hintereinander maschieren, die großen bunten Hornissen Angst und Schrecken auf der friedvollen Wiese verbreiten und Hummeln sich kaum von ihrer Sammlertätigkeit ablenken lassen.
Wie sieht es aber außerhalb des Trickfilmstudios aus? Geraten Sie auch in Panik, wenn sich eine Wespe im Sommer ihrem Stück Kuchen nähert? Rufen Sie auch die Feuerwehr, wenn sich eine einsame Hornisse ihren Garten anschaut? Sind Sie da auch eher ein Willi?
Oder versuchen Sie, wie Maja, erst einmal die Situation zu klären. Unterdrücken Sie Panik? Schlagen Sie nicht um sich? Sehen Sie in der Wespe ein Stück Natur? Wir wissen, dass dies alles sehr schwer ist, wenn man den Umgang mit den fliegenden und kriechenden Bewohnern unserer Gärten und Anlagen nicht gewohnt ist.
Helfen können Ihnen da vielleicht Informationen in Form von Vorträgen, Ausstellungen, Exkursionen. Sehr hilfreich ist auch gute Literatur. Haben Sie keine Angst vor Fachliteratur, es gibt gute allgemeinverständliche Literatur - zu finden in Ihrer Bücherei um die Ecke. Wir können Ihnen da ein Buch empfehlen, das Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen verständlich beschreibt. (Siehe: Literaturliste: Bienen, Hummeln, Wespen)
Wissen Sie erst um die Lebensumstände der kleinen Plagegeister, ihre Ernährung, ihr Vorkommen, ihren Kampf ums Überleben, sehen Sie die bunten Flieger vielleicht mit einem anderen Auge. Das wünschen wir uns - für Sie.
Im Winter 2015/16 baute Klaus D. einen Hornissenkasten. Bauanleitungen gibt es genug im Netz, er entschied sich für den Mündener Hornissennistkasten. Dieser hängt nun in 4 Metern Höhe in einem Wildkirschenbaum im Garten und wartet auf Besiedelung.
Und noch ein Wort zu Allergien, da die meisten Mitmenschen gar nicht wissen, was eine Allergie in Bezug auf Insektenstiche bedeutet. Denn entgegen der weitverbreiteten Meinung ist das Auftreten von Schmerz, Rötung und Schwellung an der Stichstelle eine ganz normale, physiologische, lokale Gewebereaktion. Derartige Symptome sind kein Anzeichen für das Vorliegen einer Insektenstichallergie. Bei den Symptomen einer "echten" allergischen Reaktion kommen zu den lokalen Hautreaktionen noch Atemnot, Übelkeit, Schwindelgefühl und Herz-Kreislaufbeschwerden hinzu, die im schlimmsten Fall in einem anaphylaktischen Schock, also einem kompletten Kreislaufzusammenbruch enden können. Wer eine "echte" Insektenstichallergie hat, weiß das also mit Sicherhiet und hat im Idealfall ein Notfallset dabei.
Lorscher Bienensegen:
(althochdeutscher Segen, 10. Jhdt.)
Kirst, imbi ist hûcze
Nû fliuc dû, vihu mînaz, hera
Fridu frôno in munt godes
gisunt heim zi comonne
Sizi, sizi, bîna
Inbôt dir sancte Maria
Hurolob ni habe dû
Zi holce ni flûc dû
Noh dû mir nindrinnês
Noh dû mir nintuuinnêst
Sizi vilu stillo
Uuirki godes uuillon
In der Übersetzung:
Christus, der Bieneschwarm ist ausgeflogen!
Nun fliege du, mein Tierchen, wieder her,
um in göttlichem Frieden, im Schutz Gottes
gesund heimzukommen.
Sitze, sitze, Biene!
Das hat dir die heilige Maria geboten:
Abschied sollst du nicht nehmen,
zum Wald sollst du nicht fliegen,
weder sollst du mir entwischen,
noch sollst du mir entweichen!
Sitze ganz stille;
So wirke Gottes Wille.
Übersetzung aus:
Lorscher-Bienen-Dichter-Projekt 2012
Und den Grund dafür lesen wir bei: Sir 11, 3
Denn die Biene ist klein unter allem, was Flügel hat,
und bringt doch die allersüßeste Frucht.
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