Willkommen
auf der Homepage der Hobby-Imkerei Rudack.
Klaus A. und Klaus D. (Sohn und Vater) betreuen ihre Bienen in der Gemeinde Bönen, am östlichen Rand des Ruhrgebietes.
Wälder und Felder des südlichen Münsterlandes, die Wiesen vor dem Haarstrang im Hellweggebiet sowie die westlichen Ausläufer der Soester Börde sind das Fluggebiet ihrer kleinen, fleißigen Nektarsammler.
Honig war über Jahrtausende der einzig nutzbare Süßstoff. Als das bisher älteste Kunstwerk zur Imkerei gilt die über 6.000 Jahre alte Felszeichnung aus der spanischen Höhle Cuevas de la Araña. Sie zeigt einen Honigsammler (oder Honigsammlerin ?), der in der Krone eines Baumes hängend einen Bienenstock in der Baumhöhlung ausräubert. In einer Hand hält er ein Gefäß für die Honigwaben, um ihn herum fliegen einige Bienen.
Felszeichnung

© Wikipedia
Heute klettert niemand mehr bei uns auf Bäume, um an Honig zu kommen, und unsere Schutzanzüge verlassen selten den Schrank - aber der Honig ist bei uns immer noch heiß begehrt. Bei Ihnen auch?
Apes debemus imitari!
(Seneca, Epistulae)
Die Bienen
Unsere Bienen sind Carnica-Bienen, unsere gesunde "Wald- und Wiesenmischung". Bei manchen Ablegern sehen wir mehr einen Einschlag der italienischen Biene (Ligustica) an ihrer rötlichen bis orangenen Färbung. Auch werden manchmal die Gene der Buckfast-Bienen übertragen worden sein. In unserem Landkreis und in unseren Vereinen gibt es keine Ächtung bestimmter Bienenrassen.
Diese "Wald- und Wiesenmischung" besitz die beste klimatische und geographische Anpassung. Mit ihnen nehmen wir jährlichen an Untersuchungen zur Erkennung von Krankheiten teil. Unsere kleinen Flugkünstler zeichneten sich dabei durch beste Gesundheit aus.
Der Honig
Honig ist ein Naturprodukt. Wir können unseren Bienen nicht vorschreiben, wohin sie fliegen sollen. Sie sammeln im Laufe des Jahres den Nektar von Pflanzen, die nacheinander blühen. Raps, Kirsche, Apfel, Brommbeere Linde und vieles andere in wechselnden Mengenverhältnissen.
So schmeckt der Honig immer unterschiedlich, mal cremig im Frühjahr und fruchtiger, je später er geerntet wurde, bis zum kräftigen Waldhonig des Sommers.
Unser Honig wird nur geschleudert wenn er reif ist, d.h. von den Bienen verdeckelt wurde und den passenden Wassergehalt besitzt. Beim Auslaufen aus der Schleuder wird er gesiebt und nach einigen Tagen der Ruhe gerührt, damit die Zuckerkristalle des Honigs klein bleiben. Dann ist er bereit, um in Gläser abgefüllt zu werden. Das ist alles. Kein hocherhitzen, kein mischen, keine Zusätze - eben nur Natur.
Wir bieten unseren Honig in den Gläsern des Deutschen Imkerbundes (DIB) an und unterliegen so einer ständigen Kontrolle.
Das bekannte DIB-Glas mit dem grünen Gewährverschluß
© DIB
Die Betriebsweise
Unsere Betriebsweise haben wir, unter Berücksichtigung der Empfehlungen und Tips der "Alten Hasen" des Imkervereins, angelehnt an die modulare Betriebsweise, wie sie von Frau Dr. Pia Aumeier gezeigt wird. Eckpunkte ihrer Methode sind: Varroakontrolle, Ablegerbildung und Schwarmkontrolle.
Drohnenrahmen und Varroawindeln setzen wir als Hilfsmittel gegen die Varroamilbe und zur Feststellung der Befallsstärke jährlich mehrmals ein.
"Eine Wabe ergibt ein Volk" (aus: Die neue Bienenzucht, 05/2012). Diese einfache Art der Ablegerbildung funktioniert seit Jahren bei uns zur kontrollierten Völkervermehrung. Hierbei überlassen wir den wissenden Arbeiterinnenbienen die Aufgabe für die Entstehung einer neuen Königin und eines neuen Volkes zu sorgen, so wie sie es schon mehrere Millionen Jahre erfolgreich durchführen.
Klaus jun. betreibt gleichzeitig Königinnenzucht durch Umlarvung und Begattung der daraus erstandenen Bienenköniginnen auf Belegstellen.
Warré-Brutbrett
© KDR
"Gute Königinnen und ihr halbes Volk in einem Schwarm zu verlieren bringt Frust und kostet Honig. ´Schwarmlust erkennen´ und ´Schwärmen verhindern´ ist von Mitte April bis zur Sommersonnenwende Ende Juni daher das Gebot der Stunde".
Aber immer wieder gelingt es einer Königin, genügend Bienen zum Verlassen des Bienenstockes aufzufordern. Wer einmal die Gelegenheit hatte, mitten in einem fliegenden Bienenschwarm zu stehen, wird dieses gefahrlose Naturspektakel sicher nicht so schnell vergessen. Das Einfangen eines soclhen Schwarmes ist machmal leicht, machmal schwieriger aber auch manchmal nicht möglich - dann können wir den kleinen Fliegern nur viel Glück bei der Suche nach einer neuen Behausung wünschen.
Die Beuten
Warrébeuten
Wir hatten uns zu Beginn eine naturnahe, bienengerechte Imkerei vorgestellt. So machten wir uns das System des Abbé Warré (nach der deutschen Übersetzung der 12. Auflage von 1948 seines Buches "Bienenhaltung für alle") zu eigen.
Nur Oberträger in den Zargen, Natur- und Stabilbau. Dies brachte uns aber Probleme: die Handhabung des Naturbaus wurde zu einem großen Gematsche und die Bienen litten darunter.
Der Zufall half uns weiter. Im Internet fanden wir die 5. Auflage (!) von Abbé Warrés Bienenhaltung für alle - in einer englischen Kurzfassung (Construction of the People's Hive with moveable frames ) und in französisch aus dem Jahre 1923 (!). Dort erfuhren wir, dass der liebe Abbé früher schon drei Arten für die Arbeit mit seinen Volksbeuten beschrieben hat. Oberträger, Halbrähmchen und geschlossene Rähmchen in der Magazinwirtschaft. Das war es dann.
Ein Lieferant für Warrérähmchen wurden schnell gefunden, von dem wir auch weiterhin "moderne" Warrébeuten bezogen mit offenem Gitterboden, für "Windelschublade" zur Varroabekämpfung geeignet. Warré kannte nur geschlossene Böden, da es zu seiner Zeit noch keine Varroamilben in unseren Regionen gab.
So betreiben wir nun Magazinwirtschaft in rückenschonenden Warrébeuten, da diese kleiner und somit leichter als Deusch-Normal-Beuten sind.
Warré Beute
© Holtermann
Deutsch-Normalmaß-Beuten
Weiterhin setzen wir auch 11er-Normalmaßbeuten, auch in einhalb-Maß und 1,5-Maß, ein. Die meisten von ihnen sind selbstgebaut. Als Rähmchen werden modifizierte Deutsch-Normalmaß-Rähmchen mit dickeren Oberträgern eingesetzt.
DNM-Beuten

© KDR
Oberträgerbeute oder Kenyan-Top-Bar-Hive
Der Naturbau der Bienenwaben hat uns nicht los gelassen. Da wir die Warrébeuten auf Magazinwirtschaft umgestellt hatten, suchten wir eine andere Beutenart. Diese fanden wir in der Top-Bar-Hive, die auch als Kenyian Top Bar Hive (KTBH) oder als Oberträgerbeute bezeichnet wird. Statt Rähmchen und Mittelwänden kommen bewegliche Wabenleisten für den Naturbau zum Einsatz. Schräge Wände sollen ein Verbauen der Waben verhindern. (Aber Bienen wissen da leider nichts von.)
Eine Bauanleitung fanden wir bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Diese bildete die Grundlage für unsere TBH, die wir im Oktober 2014 bauten. Mit einigen Modifikationen ist sie eine recht anschauliche Beute geworden.
TBH-Beute oder Oberträgerbeute

© KDR
Die Imker
Zurückblickend können wir sagen, dass eine Imkerei, auch eine Hobbyimkerei, ohne fundierte theoretische Ausbildung und praktische Unterweisungen nicht von Erfolg gekrönt sein kann.
Vor jetzt schon mehr als 15 Jahren besuchten wir die ersten Vorträge über Bienen und Bienenhaltung, besorgten uns Literatur, nahmen Kontakt zu Imkern auf und erhielten die ersten praktischen Unterweisungen.
Unser Bienenpate Volker

© KDR
Wie waren wir aufgeregt, als wir unsere ersten eigenen Bienen von unserem Bienenpaten erhielten. Schnell wurden aus einem Volk mehrere. So betreibt Klaus sen. heute seine Bienen in seinem Garten und Klaus jun. mehrere Stände in und um unserer Gemeinde.
Aber bis dahin war es ein langer Weg. Ein Weg der mit viel Freude verbunden war, wenn die Bienenvölker so gesund wuchsen wie geplant, aber auch mit einigen Mißerfolgen einher ging, da ein Bienenjahr kaum einem anderen glich.
In dieser Zeit wurden weiterhin Lehrgänge besucht. Da war der Fachkundenachweis Honiglehrgang. Dieser Lehrgang dient dem Fachkundenachweis: „Qualitätsanforderung für Deutschen Honig“ gemäß den Warenzeichenbestimmungen des D.I.B. Danach folgten diverse Seminare zu den verschiedenen Krankheiten der Bienenbrut und der erwachsenen Bienen. Ein sehr wichtiges Seminar war die Hygiene in der Imkerei. Die Ausbildung zum Bienenweidefachberater und zum Honigsachverständigen schlossen sich an.
Sowohl Klaus jun. als auch Klaus sen. sind nach erfolgreicher Ausbildung und Prüfung Bienensachverständige in Nordrhein-Westfalen. Beide sind aber in unterschiedlichen Vereinen tätig, Junior im Imkerverein Bönen und Umgebung e.V., Senior im Imkerverein Unna e.V.
Schwarmes Lust
Schon in früheren Zeiten waren Schwärme nicht gern gesehen, bedeuten diese doch weniger Honigertrag. Deshalb versuchte man schon im 10. Jahrhundert geschwärmte Bienen mit einem Spruch auf eine neue Behausung aufmerksam zu machen und den Schwarm so zu einem neuen Volk zu machen. Siehe: Lorscher Bienensegen.
Besondere Betriebsweisen heute lassen nur die Vermehrung über den Schwarm oder durch Kunstschwarmbildung zu. (Siehe Richtlinien für die Zertifizierung "Demeter", Punkt 3, Betriebsweisen). Die meisten Imker bevorzugen aber die Vermehrung über die diversen Methoden zur Ablegerbildung, wie auch wir.
Wie wir aber selbst feststellen konnten: Bienen sind nicht domestiziert, sie machen, was sie wollen. Wir geben es gerne zu. Trotz regelmäßiger Kontrollen und bei Einsatz verschiedener Techniken sind uns selbst schon Schwärme entflogen. Zwei Schwärme, jeweils aus den stärksten Wirtschaftsvölkern, verließen uns, setzten sich in kurzer Entfernung aber für uns unerreichbar in die Krone einer großen Buche, übernachteten dort und entschwanden am nächsten Tag.
Ein weiterer Schwarm aus einem Ableger (!) begleitete die junge Königin auf ihrem Jungfernflug und kehrte mit ihr zu unserer Verwunderung aber auch wieder heim.
Diese abgehenden Schwärme verursachen keine Arbeit für dem Imker (wenn er sie nicht verfolgen will). Das Wiedereinfangen eines solchen kann unter Umständen aber in "Arbeit" ausarten. Wir können nur jedem dieses Naturschauspiel gönnen, wenn tausende Bienen sich aufmachen, ihre Wohnung zu kündigen.
Majas Schwestern
Sie erinnern sich sicher an die Geschichten von Waldemar Bronsels. Haben Sie auch noch das Lied, gesungen von Karel Gott, im Ohr, bei dem die Biene Maja mit ihrem Drohnenfreund Willi über die Wiesen tobte und Abenteuer erlebte? Dabei trafen beide auf die Bewohner einer intakten Wiese und eines gesunden Waldes. Unsere beiden Helden waren als Honigbienen die Hauptfiguren. Zugegeben: Maja hatte mehr die Figur einer Wespe und die männliche Biene Willi kam, intellektuell gesehen, nicht so gut weg.
Hier sollen uns aber die anderen Bewohner der Wiese und des Waldes interessieren. Wir lernten, dass Ameisen hintereinander maschieren, die großen bunten Hornissen Angst und Schrecken auf der friedvollen Wiese verbreiten und Hummeln sich kaum von ihrer Sammlertätigkeit ablenken lassen.
Wie sieht es aber außerhalb des Trickfilmstudios aus? Geraten Sie auch in Panik, wenn sich eine Wespe im Sommer ihrem Stück Kuchen nähert? Rufen Sie auch die Feuerwehr, wenn sich eine einsame Hornisse ihren Garten anschaut? Sind Sie da auch eher ein Willi?
Wespe

© KDR
Oder versuchen Sie, wie Maja, erst einmal die Situation zu klären. Unterdrücken Sie Panik? Schlagen Sie nicht um sich? Sehen Sie in der Wespe ein Stück Natur? Wir wissen, dass dies alles sehr schwer ist, wenn man den Umgang mit den fliegenden und kriechenden Bewohnern unserer Gärten und Anlagen nicht gewohnt ist.
Helfen können Ihnen da vielleicht Informationen in Form von Vorträgen, Ausstellungen, Exkursionen. Sehr hilfreich ist auch gute Literatur. Haben Sie keine Angst vor Fachliteratur, es gibt gute allgemeinverständliche Literatur - zu finden in Ihrer Bücherei um die Ecke. Wir können Ihnen da ein Buch empfehlen, das Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen verständlich beschreibt.

Wir hoffen, dass es ihnen ein wenig Spass gemacht hat, unsere Imkerseite zu durchstöbern. Sollte sie jetzt der Wunsch ergreifen, selbst Imker zu werden, können wir dazu nur gratulieren. Nehmen sie dann einfach Kontakt zu ihrem örtlichen Imkerverein auf - dort wird ihnen sicherlich geholfen.