Imkerei Rudack - Bienen, Honig und mehr

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Biene oder Wespe

 

In jedem Jahr stellt sich wieder die Frage: wer umschwirrt mich da? Anrufe besorgter Mütter und Väter ergaben, dass Menschen, die sich hobby- oder berufsmäßig nicht mit unseren kleinen Fliegern beschäftigen, diese kaum auseinander halten können.

Ab Mai ist erst einmal alles was fliegt eine "Biene". "Bitte holen sie mir die Bienen aus meinem Rolladenkasten" oder Zwischendecke oder aus der Wand, je nach dem, wo sich ein Loch ergab hinter dem es sich lohnte eine Unterkunft für eifrige Flieger zu errichten. Bei 20 Anrufen in einem Jahr mit der Bitte, die Bienen zu entfernen ergab es sich, dass bei unserem Eintreffen vor Ort 16 mal Wespen, einmal Hummeln, einmal Hornissen und zweimnal Mauerbienen anzutreffen waren, aber keine Honigbienen. Ab August werden dann auch schon mal Wespen als Auslöser eines aufgeregten Anrufes genannt.

Wir siedeln keine Wildbienen, Wespen, Hummel oder Hornissen um. Sie gehören zu unserer Natur und besitzen nicht nur den Schutz wilder Tiere sondern zum Teil sogar Artenschutz.Wir konnten bis jetzt fast alle "Aufgeschreckten" beruhigen, ihr Verständnis für die kleinen Quälgeister wecken und sie zu Freunden machen. Mehr Informationen können sie auch hier finden.

Im Nachfolgenden haben wir einmal die deutlichsten Unterscheidungsmerkmal zwischen Honigbiene und Wespe aufgezeichnet. 

 

 
 Honigbiene    Wespe
     
Farbe
 
Bienen haben eine graue bis braune Grundfarbe.Die ersten Hinterleibssegmente können gelb, orange oder rot sein. Bienen können aber auch ganz schwarz sein   Wespen haben auffällige schwarz-gelbe Streifen
 
Haare
 
Der Brustkorb von Bienen ist flauschig behaart.   Wespen sind nur spärlich behaart.
 
Körper
 
Die Biene ist molliger und rundlich gebaut    Wespen haben eine schmale Taille zwischen Brust und Hinterleib
 
Werkzeuge   
 
Honigbienen sind Vegetarier und ernähren sich ausschließlich von Nektar und Pollen. Dafür besitzen sie einen auffälligen Saugrüssel.   Wespen jagen Insekten, essen Obst und knabbern am Holz. Deswegen haben sie ausgeprägte Kauwerkzeuge
     

 

 

 

 

 

   

  

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lorscher Bienensegen:
(althochdeutscher Segen, 10. Jhdt.)

Kirst, imbi ist hûcze

Nû fliuc dû, vihu mînaz, hera

Fridu frôno in munt godes

gisunt heim zi comonne

Sizi, sizi, bîna

Inbôt dir sancte Maria

Hurolob ni habe dû

Zi holce ni flûc dû

Noh dû mir nindrinnês

Noh dû mir nintuuinnêst

Sizi vilu stillo

Uuirki godes uuillon

In der Übersetzung: 

Christus, der Bieneschwarm ist ausgeflogen! 
Nun fliege du, mein Tierchen, wieder her, 
um in göttlichem Frieden, im Schutz Gottes 
gesund heimzukommen. 

Sitze, sitze, Biene! 
Das hat dir die heilige Maria geboten: 
Abschied sollst du nicht nehmen, 
zum Wald sollst du nicht fliegen,

weder sollst du mir entwischen, 
noch sollst du mir entweichen! 
Sitze ganz stille; 
So wirke Gottes Wille.

Übersetzung aus: 
Lorscher-Bienen-Dichter-Projekt 2012

Und den Grund dafür lesen wir bei: Sir 11, 3

Denn die Biene ist klein unter allem, was Flügel hat, 
und bringt doch die allersüßeste Frucht.

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